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THOMAS KOLARCZYK

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Musik / Diskographie

ABISKO LIGHTS – POINT OF VIEW (2019)

Release
2019

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Abisko Lights Homepage

Label: GLM Music

Dirk Flatau – Klavier, Komposition
Tabea Schrenk – Cello
Hannes Daerr – Bassklarinette
Benjamin Wellenbeck – Schlagzeug
Thomas Kolarczyk – Kontrabass

Was kommt heraus, wenn sich fünf Musiker aus der wilden, jungen, dynamischen Berliner Musikszene zusammentun? Im besten Fall auch mal wunderbar fließende, organische, betörende Musik. Das Beste aus vielen musikalischen Welten rundet sich beim vom Pianisten Dirk Flatau gegründeten Quintett Abisko Lights zu purer Jazz-Poesie, wie das zweite Album „Point of View“ eindrucksvoll beweist.

Der Bandname bezieht sich auf einen kleinen Ort im schwedischen Lappland nördlich des Polarkreises, wo man das faszinierende Schauspiel der Polarlichter be-sonders gut verfolgen kann. Er steht also für das musikalische Programm Flataus und seiner Begleiter, sich von magischen Orten und den durch sie hervorgerufenen Erinnerungen inspirieren zu lassen. Musiker, und ganz besonders Jazzmusiker, sind ja immer auch Reisende und Suchende, musikalisch wie geografisch. So verwandeln sich Dirk Flataus ganz persönliche Eindrücke auf „Point of View“ in ein musikalisches Road Movie, in buchstäblich grenzüberschreitende Klanglandschaften. Seien es magische Momente wie beim Zelten am See in den unendlichen Weiten Skandinaviens und beim Übernachten in der ägyptischen Wüste oder auch nur ein unvergessliches, nicht enden wollendes Kneipengespräch und ein tief empfundener stiller Abend alleine auf seinem Balkon in der Berliner Sonnenallee.

Dafür, dass diese impressionistischen Kostbarkeiten stets überraschend und farbenreich daherkommen, sorgt schon die ungewöhnliche Besetzung von Abisko Lights: Zur üblichen Klaviertrio-Rhythmusgruppe kommen Cello und Bassklarinette dazu. Wichtiger noch ist natürlich, dass diese Instrumente ausnahmslos von Meistern ihres Fachs gespielt werden, die aus unterschiedlichen Richtungen kommen. Jeder steuert seine besonderen Stärken und Vorlieben bei: Dirk Flatau selbst studierte Jazz- und klassisches Klavier in Amsterdam und spielte dort mit Größen der niederländischen Musikszene wie Janne Schra, Renee van Bavel und Amber Schoop, bevor er nach Berlin ging, wo er unter anderem mit Chris Hirson, Diego Piñera und Marie Séférian arbeitete. Zwischen Jazz und Pop bewegt sich Schlagzeuger Benjamin Wellenbeck, den Flatau am Amsterdamer Konservatorium kennenlernte: Er wirkte als Drummer, aber auch als Arrangeur, Komponist oder Produzent für so unterschiedliche Projekte wie das Pär Lammers Trio, Götz Rausch Orchester und OrangotangoMusic. Von Jazz über Weltmusik bis hin zu experimentellem Rock reicht die Palette des Bassisten Thomas Kolarczyk, der schon im Jugendalter zahlreiche Preise gewann und im Studium in Berlin bei Marc Muellbauer und Greg Cohen die höheren Weihen des Instruments erhielt. Im Jazz ist er außer mit Abisko Lights und seinem eigenen Quintett mit preisgekrönten Bands wie Leléka oder dem Marc Doffey Quintet unterwegs.

Ein echter Generalist ist Bassklarinettist Hannes Daerr, der an der Weimarer Musikhochschule „Franz Liszt“ Saxofon und Klarinette studierte. Viel arbeitet er als Studio- und Theatermusiker, und er wirkte in Weltmusik-Gruppen wie Azul Cielo, dem Tango-Ensemble Bassa oder Klezmer-Formationen ebenso wie in Moritz Sembritzkis Magnetic Ghost Orchestra und seinem eigenen Quartett No Trash, in dem er sich sich ganz dem Jazz widmet. Ganz von der Klassik schließlich kommt die Cellistin Tabea Schrenk. In Helsinki, London, Cardiff und Berlin ausgebildet und mehrfach preisgekrönt war sie Akademistin der Welsh National Opera und bei BBC Now; stiloffen arbeitet sie für verschiedene Theater, das Berliner Stehgreiforchester und in ihrem eigenen Trio She Plays Cello.

Gemeinsam folgen sie auf „Point of View“ den Pfaden Flataus. Der Entstehungsprozess des Albums unterscheidet sich wohltuend von so vielen anderen, die schnell vor einer und für eine Tournee aufgenommen werden: „Bevor es ins Studio ging, haben wir die Stücke so oft live gespielt, bis wir die Musik wirklich verinnerlicht und für alles die richtige Stimmung und Energie gefunden hatten“, berichtet Flatau. Das hört man. Gemeinsam ziehen die fünf dramatische Melodielinien, mischen arabische Elemente in das triolische „Assam Special Blend“, horchen minimalistisch einzelnen Tönen nach wie auf dem Titelstück oder folgen dem heiter tänzelnden Reigen des namensgebenden Stücks „Abisko Lights“, auf dem Daerr auch am Glockenspiel glänzt. Mal klingt es nach großer Filmmusik, mal nach einer Erik-Satie-Miniatur. Jeder darf neue Klangräume öffnen, mühelos bewegt man sich zwischen Komposition und Improvisation. Stück für Stück entsteht so bezaubernde Musik, die sich ihrer Schönheit rühmen darf.

 

Reviews

Stereo, 5/2019, Sven Thielmann

“Wer sich für Polarlichter interessiert, der weiß, dass es zur Beobachtung dieser elektromagnetischen Leuchterscheinungen keinen besseren Ort weltweit gibt als das 195 km nördlich des Polarkreises an der Bahnstrecke Kiruna-Narvik gelegene Örtchen Abisko. Von dessen spezieller Aura war der in Berlin lebende Pianist Dirk Flatau derart beeindruckt, dass er 2014 seinem mit Cello und Bassklarinette originell besetzten Quintett den schönen Namen „Abisko Lights” gab. 2017 erschien unter diesem Titel das Debutalbum, dem nun das aufgrund zahlreicher Konzerte und der daraus resultierenden Vertrautheit fabelhaft homogene Album „Point Of View” folgt. Dass man sich gleich mit „Good Night Berlin” aus der turbulenten Heimat verabschiedet, liegt angesichts der nordischen lnspirationen auf der Hand. So tupft Dirk Flatau eine zarte Melodie, in die sich rasch erdige Bass-Lines weben, die von Tabea Schrenks Cello dunkel timbriert werden, bis dann Benjamin Wellenbeck mit sanft pulsenden Beats dezente Strukturelemente einstreut. Die duftig meist in höheren Lagen geblasene Bassklarinette von Hannes Daerr kommt erst beim zweiten Track „Assam Special Blend” ins wundersam kammermusikalische Spiel und entfaltet ab da in eleganter Leichtigkeit ihren delikaten Zauber. Unaufgeregt entwickeln sich in weiten Räumen filigrane Klanggebilde, deren schwebende Eleganz gleichermaßen von diskreter rhythmischer Raffinesse, traumhaften Melodien, dunklen Grundierungen und intimem Einklang der fünf Protagonisten geprägt ist. Wobei die acht farbenreichen Tracks zwischen heiteren Tändeleien und subtil inszenierter Dramatik oszillieren, ohne je den organischen Flow durch emotionale Eruptionen zu belasten. Luzides Kleinod von hymnischer Schönheit.”

 

jazzthing, April/Mai 2019, Olaf Maikopf

“(…) Diese Minimierung auf das Essenzielle, mit möglichst wenigen Elementen, aber viel Freiraum trotzdem eine große Spannung und lntensität zu erzeugen, gelingt Abisko Lights mit ihrer anmutigen, sehr eigenen akustischen Musik perfekt.”

 

 

hifi records, 2/2019, Hans-Dieter Grünefeld

“Je nach »Point Of View« ändert sich das Prisma von Abisko Lights und beeinflusst die Wahrnehmung. Während den Titelsong impressionistische Klavierakkorde durch flexible Rhythmik mit perkussiven Besentupfern von Benjamin Wellenbeck kennzeichnen, hat das flackernde Polarlicht (worauf sich der Bandname bezieht) ein Spieluhrmotiv, das Tabea Schrenk am Cello und Hannes Daerr an der Bassklarinette mit einem |azzrock-Riff aufladen. Den Kompositionen des Pianisten Dirk Flatau ist jedoch, wohl aufgrund der überwiegend tieftönigen Besetzung (noch verstärkt von Bassist Thomas Kolarczyk), eine gedimmte Moll-Atmosphäre zu eigen. Melancholisch wird »Good Night Berlin« erlebt, doch die »Four Days ln November« sind nicht total trüb, sondern erhellen sich sporadisch im pochenden 5er-Metrum und polyphon swingender Struktur. Die orientalische »Assam Special Blend« verbreitet flimmernde Cello-Lichtbrechungen und exotisches Flair, insbesondere durch die wie eine näselnde Ney-Flöte intonierte Bassklarinetten-Improvisation. Dazu ist ein romantisches »Noctume« das europäische Pendant. Abhängig vom Standpunkt zeigen Abisko Lights ortsgebundene Befindlichkeiten mit diskreten Jazz-Momenten.”

 

Kulturtipp (CH), 7/2019, Frank von Niederhäusern

“Animiert vom Spiel Skandinavischer Polarlichter, hat Pianist Dirk Flatau klingende Reise-Skizzen festgehalten. Zu deren Ausgestaltung formierte er ein Quintett aus Musikern mit Erfahrungen in Jazz, Klassik und Weltmusik. Entsprechend farbenfroh sind die Klanghorizonte von Abisko Lights, die ineinanderfliessen zu stimmungsgeladenen Balladen. Für Farbtupfer sorgen Bassklarinette, Cello oder Glockenspiel. Ein poetisch- erholsames Album.”

 

Märkische Allgemeine, 3/19, Ralf Thürsam

“(…) Bei Abisko Lights dürfen die Gedanken auf die Reise gehen. Wenn Jazz für das Spiel der Möglichkeiten steht, für eine elegante wie anregende Kommunikation, dann machen Abisko Lights halt Jazz. Aber das ist nur ein Wort.”

Westzeit, 3/2019

“Berlin ist einfach eine wirklich große Stadt – kein Wunder, dass auch die hiesige Jazz Szene bunt und weit gespannt ist. Selbst wenn ich zumeist eher im “Ausland” entgrenzte EchtZeitMusik genieße, der elegische KammerJazz dieses Projekts um den Pianisten Dirk Flatau ist alles andere als banal oder langweilig. Wer meint, ein klassisch gespieltes Cello sei sentimental, genau wie eine ebenso bediente Bassklarinette, irrt gewaltig – Tabea Schenk und Hannes Daerr stellen unter Beweis, dass auch solch eine ruhig dahinfließende Musik mit innerer Spannung gespielt werden kann. Zarte Klavierfiguren werden vom Cello umschmeichelt, die Klarinette schwingt sich zu kurzen sensiblen Soli empor, ein solides Schlagzeug/Kontrabass-Fundament bewahrt stets vor’m Abdriften ins Schwelgerische. Sehr geschmackvoll, nein: geschmackssicher, dieser Musik gewordene “Standpunkt”.

Jazzthetik, 2/2019, Verena Düren

“Das Beste aus verschiedenen musikalischen Welten – und das im poetischen Jazz-Gewand. Das sind die fünf Musiker der Berliner Gruppe Abisko Lights. Benannt hat sich die Gruppe rund um ihren Kopf und Pianisten Dirk Flatau nach einem kleinen Ort im schwedischen Lappland, an dem das berühmte Polarlicht besonders gut zu sehen ist. Und in der Tat fühlt man sich sehr stark an den lyrischen Jazz erinnert, wie er oft aus dem Norden Europas kommt. Auf dem zweiten Album stammen alle Stücke komplett aus der Feder von Dirk Flatau, der sich von Orten, Situationen oder auch Begegnungen inspirieren lässt. Das wird von seinen vielseitigen Ensemblekollegen Hannes Daerr (bcl, gongs), Tabea Schrenk (cello), Thomas Kolarczyk (d-b) und Benjamin Wellenbeck (dr) in einer Mischung aus Jazz, Minimal Music und Weltmusik umgesetzt. Die Hintergründe der Musiker von Klassik überJazz hin zu Weltmusik fließen ein, besonders deutlich wird das beispielsweise beim orientalisch angehauchten „Assam Special Blend”, mit einem großartigen Daerr. Minimalistisch, beherrscht vom klassischen Jazztrio, erklingt das ganz ruhige Titelstück, heiter-verspielt das Stück zum Ensemblenamen. Vom ersten bis zum letzten Ton hört man der Musik die Sorgfalt an, mit der Abisko Lights die Aufnahme vorbereitet haben: Eine Platte, deren Anziehungskraft man sich kaum entziehen kann.”

 

KulturPort, 2/2019

(…) “Die musikalische Reise bedient recht unterschiedliche Themen und kulturelle Ursprünge, auch wenn sich das Album instrumental-klanglich treu bleibt. Bemerkenswert ist nicht nur das gefeilte Zusammenspiel, sondern sind auch die wie selbstverständlich daherkommenden Freiräume der einzelnen Musiker.
Interessanterweise beginnt „Point of View“ (Albumname und Einzeltitel, Nr.4) nicht mit Klarheit, sondern mit suchenden Momenten, bei denen noch gar nicht klar wird, in welche Richtung es gehen kann. Perspektivsuchend zunächst übernimmt dann das Klavier den gesetzten Part der Führung: besonnen aber dezidiert, fest im Anschlag, um bald wieder mild zu werden. Hier wird die Führung schnell zur Verführung. Das Stück hat den flirrenden Reiz eines impressionistischen Bildwerks eines Monets, Sisleys oder Pissarros. (…) Der Tenor des Albums ist: Konzentrierte Perspektive, klare Haltung und mobile Standpunkte.”

Impressum

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  1. Alle Leitungen MEIN FREUND 4:33
  2. Intro THOMAS KOLARCZYK (Solo) 3:36
  3. Berlin Is Full Of Lonely People THOMAS KOLARCZYK ENSEMBLE 6:02
  4. Serane THOMAS KOLARCZYK ENSEMBLE 3:09
  5. Face To Face THOMAS KOLARCZYK ENSEMBLE 5:20
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